Zeige deine emotionale intelligenz im job
Wenn es um Arbeitseffizienz geht, kann emotionale Intelligenz (kurz: EQ) genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger sein als der Intelligenzquotient (kurz: IQ). Ein hoher Intelligenzquotient verrät manches. Die Aussagekraft „d e r Zahl“ jedoch ist umstritten, zumal das Messverfahren vor ca. 110 Jahren ins Leben gerufen wurde.
Im Future of Jobs Report, den das Weltwirtschaftsforum 2015 veröffentlichte, wurden Personalchefs globaler Unternehmen gefragt, was ihrer Meinung nach die wichtigsten Job Skills sind, die Arbeitnehmende benötigen, um bis 2020 erfolgreich zu sein. Interessanterweise ist zu dieser Zeit eine neue Fähigkeit aufgetaucht, die 2015 noch nicht auf dem Radar war: Emotionale Intelligenz . Spulen wir nun bis 2022 vor können wir feststellen, dass der EQ schnell zu einem wichtigen Prädiktor für den beruflichen Erfolg geworden ist. In vielen (erfolgreichen) Kreisen wird der EQ höher bewertet als der IQ und technische, bzw. digitale Skills. Und ja, es gibt einige Persönlichkeits-Tests, mit denen man seinen EQ herausfinden kann.
Klevere Unternehmenslenker und deren Talent Recruiter legen aus mehreren Gründen, die zu Wettbewerbsvorteilen führen, großen Wert auf Menschen mit EQ. Solche Persönlichkeiten kooperieren beispielsweise besser mit anderen, sind hervorragende Zuhörer, offen für Feedback und zeigen mehr Empathie. Eine deutliche Mehrheit von Personalern und Beschäftigten in Europa erachtet emotionale Intelligenz als eine wichtige Fähigkeit im Job. EQ ist eben nicht nur „nice-to-have“, dennoch wird das Skill meist den „Soft Skills“ zugeordnet. Simon Sinek beispielsweise unterscheidet hingegen zwischen Hard Skills und Human Skills. Klingt direkt viel charmanter und treffender, oder?
Aber wie trainiert man eigentlich emotionale Intelligenz?
Hier sind sechs Möglichkeiten:
- Erkenne deine Gedanken und Gefühle an
Die Anerkennung von Emotionen bringt das Kognitive und das Emotionale zusammen. Das hat sich in der Forschung als wirkungsvoller Weg erwiesen, um die Intensität einer emotionalen Reaktion zu verringern. Nach dem Innehalten und Anerkennen fühlt sich Geist bereits viel klarer an. - Teste deinen Optimismus
Menschen mit einem hohen Grad an EQ zeigen einen gesunden Optimismus in Bezug auf die Ereignisse des Lebens und herausfordernde Umstände. Um deinen eigenen Optimismus zu testen, stelle dir drei Fragen zu einem aktuellen Thema:
• Denke ich, dass dies dauerhaft ist? Echte Downer mögen sich denken: „Diese Situation wird nie besser werden.“
• Habe ich das Gefühl, dass dies vorherrschend und weit verbreitet ist? Pessimistische Menschen denken standardmäßig an allgegenwärtige Worst-Case-Szenarien wie: „Das wird alles ändern.“
• Gebe ich meine Macht auf? Vielleicht bist zu dem Schluss gekommen, dass du in deiner Situation machtlos bist. Durchdringt ein Gedanke wie „Ich kann ja doch nichts tun“ deinen Denkprozess?
Step back, analysiere und reflektierte die Situation; sammle Proof Points für diese Gedanken und Ansichten. Wenn sie falsch und/oder ungenau sind, plädiere dafür, realistischere, genauere und positivere Gedanken zu wählen.
Hans Rosling, der Superstar unter den Statistikern, hat übrigens eine Alternative zur pessimistischen und optimistischen Denkweise parat: Den Possibilisten – der glaubt an das Mögliche und Machbare.
- Konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst
Nicht umsonst spricht man von der Macht der Gedanken. Wenn du mit einem Rückschlag konfrontierst wirst, löse deine Gedanken davon und wechsele in eine neutrale Perspektive, beispielsweise eines Beobachters von außen. Trenne die Teile der Situation, die du kontrollieren oder beeinflussen kannst, von den Teilen, auf die du keinen Einfluss hast. Richte deine Energie auf das, was du beeinflussen kannst. Du wirst feststellen, wie viel sicherer du bist, wenn du dein set back überwunden hast. Where focus goes, energy flows. - Mache eine Pause von sechs Sekunden
Wenn du frustriert, wütend oder verärgert bist, atme tief durch und lege eine sechssekündige Pause ein, bevor du etwas sagst, dass du bereuen wirst. Wenn du dich zunächst immer konsequent zurücknimmst und reflektierst, triffst du fundiertere Entscheidungen, die letztendlich zu deinem Vorteil sind. - Entscheide dich, freundlich und entgegenkommend zu sein
Trete in eine positive, anteilnehmende Beziehung mit den Menschen, denen du tagtäglich begegnest – dem Taxi- oder Bus-Fahrer, dem Barista, der Rezeptionistin usw. Wünsche ihnen einen Guten Morgen und wechsele ruhig mal ein paar freundliche Worte. Interessiere dich für die Menschen, mit denen du zu tun hast. Stelle eventuell auch mal ein bis zwei Fragen. So kurz der Austausch auch sein mag, lasse den auserkorenen Gesprächspartner wissen, dass du seinen Antworten gerne zuhörst. - Bitte um Feedback
Emotionen im Job sollten niemals zwischen Tür und Angel ausgetauscht werden oder stattfinden. Schaffe daher gezielt Gelegenheiten und Raum dafür, informell mitzuteilen, was du denkst und fühlst. Bitte sowohl Teammitglieder als auch Kunden in entspannter Atmosphäre um echtes Feedback – wie sie wirklich über Dinge denken, die sich auf das Biz beziehen. Auf diese Weise werden Beziehungen von eventuell gehegten Ressentiments oder ungelösten Angelegenheiten befreit und die Tür für einen „Neustart“ geöffnet.
Ich unterstütze dich gerne dabei, deine persönliche emotionale Intelligenz weiterzuentwickeln und dir deiner Gedanken bewusst zu werden. Sprich‘ mich einfach an oder fülle das Kontaktformular aus.
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