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Sue Kindor

Sue Kindor ist Consultant, Coach & Communicator aus Leidenschaft. Sue war in Agenturen, der Industrie und für Startups tätig und hat sowohl Führungskräfte als auch Management-Boards zu komplexen Kommunikationsthemen beraten. Die Non-Konformistin pflegt einen individuellen Stil und nimmt selten ein Blatt vor den Mund.

Published Feb. 5, 2025

Teil 1: Schön dumm (gelaufen)

Der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx hat sie kürzlich in seinem Blogbeitrag zum „Megatrend“ gekürt. Auch mir ist es ein inneres Bedürfnis über sie zu sprechen – die grassierende Dummheit. Endlich brauchen wir nicht mehr arrogant und leicht abfällig lächelnd über den großen Teich zu schielen. Das Virus Dummheit ist auch hier fast unbemerkt schon vor längerer Zeit angekommen und hat es sich in unserer Gesellschaft schön gemütlich gemacht. Das Nest dafür haben wir selbst präpariert. 

Ganz früher wusste man, dass man nichts weiss (Sokrates). Und lernte – dazu. Heute scheint jeder alles zu wissen. Und doch sind alle Flaschen leer a la Trapattoni. 


Und, wer wusste es schon immer? Richtig, unser Albert (Einstein):


„Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber beim Universum bin ich mir immer noch nicht ganz sicher.“

Fazit: Dummheit gab es schon immer. Jetzt nimmt sie aber richtig Fahrt auf und immer größere, degenerative Ausmaße an.

Eine große Pandemie der Unsicherheit? Warum ist Dummheit für so viele Menschen attraktiv geworden? Es ist, als ob sich eine Pandemie von geringem Selbstwertgefühl ausbreitet. Unter anderem sind auch Wähler betroffen, die in die Arme ahnungsloser Kandidaten getrieben werden, weil sie sich dann besser fühlen. Wie können wir das ändern? Wie können wir erreichen, dass die Menschen die Rolle von Intelligenz und Wissen im Leadership, auch der Regierungsführung, wieder respektieren? Gut, solange ein Wirtschaftsminister nicht weiß, was Insolvenz ist … und Millionen von Euro versenkt, könnte das mit der Glaubwürdigkeit schwierig werden. 

Die Frage ist, warum ist Inkompetenz auf einmal attraktiv und gesellschaftsfähig geworden? Weil Dummheit viele Gesichter hat, die scheinbar so schön aufgehübscht und sexy daher kommen. Und von Dummheit fühlen sich offensichtlich wenige Menschen bedroht, vielmehr eingelullt. Intelligenz und Wissen macht ihnen eher Angst. Dabei gibt es zahlreiche, signifikante Beispiele aus der Weltpolitik, die beweisen, dass Dummheit, Ignoranz und Inkompetenz brandgefährlich sind und zu prekären Situationen führen können, die Menschenleben kosten. Eines der wohl bekanntesten Beispiele ist das Schweinebucht-Desaster in Kuba, unter Kennedy.

Was sich im Vergleich zu „früher“ geändert hat, ist, dass immer weniger Menschen der Meinung zu sein scheinen, dass es eine gute und lohnende Sache ist, Wissen zu erlangen. Viele scheinen sich jetzt damit zufrieden zu geben, sich in ihrer Unwissenheit zu suhlen. Wenn etwas Komplexes erklärt wird, hören die wenigsten richtig zu und lieber weg. Und das ist das größere Problem. Oft höre ich, warum soll ich was lernen oder dazu lernen, das macht doch ohnehin KI für mich. Wissen hat uns schon immer bereichert, unsere Persönlichkeit geformt, uns voran gebracht.

Wir sollten daher nicht aufhören, die Cui Bono-Frage zu stellen, dann haben wir eine Chance zu erfahren, wer von der (Schwarm-) Dummheit profitiert.

Strippenzieher der Irreführung 

Wie ist es dazu gekommen, dass zwischen Fremdbildern und Eigenbildern unseres Leaderships, der politischen Führung, quasi ein Grand Canyon liegt? Zum großen Teil ist das der Arbeit der seelenlosen Dealer der Irreführung zu verdanken, die man höflicher als Wahl-Manager/Marketer bezeichnet. Diese Meister der Täuschung gestalten die Worte, das Outfit und das Auftreten der Politiker in einem noch nie da gewesenen Ausmaß und as natürlich für viel Geld. Dank ihnen funktionieren die heutigen Politiker wie aus einer wandelnden, sprechenden Pils-Werbung. Aber wie das so ist mit Projektionen … diese werden allzu gern von denjenigen übergestreift und verinnerlicht, die sie ausstrahlen. So entstehen dann divergente Identifikationen. Je oberflächlicher, desto besser. Dummheit und intellektuelle Laziness sind in der verkehrten Welt der Politik zu Waren geworden, die man zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Das war nicht immer so. Vor nicht allzu langer Zeit wussten die Menschen noch, dass Intelligenz eine wichtige Rolle spielt. Aber was tun, wenn die nicht im Angebot ist?

Natürlich sind es die sogenannten dummen Wähler schuld. Die Wahrheit ist, dass alle Wähler in Bezug auf die meisten außen- und innenpolitischen Angelegenheiten dumm sind, und das waren sie schon immer. Wer hat schon Zeit, all das zu lernen, während er arbeitet, Kinder großzieht und vierzig Stunden pro Woche fernsieht? Sehenswert auch dazu der Film Idiocracy (2006) eine gelungene Si-Fi-Komödie, in der eine geistig degenerierte Gesellschaft vor ihrem Ende steht. 

Ein Zitat von Sadhguru trifft es sehr schön:

In mediocrity there is comfort, but no joy. In going beyond your limits, there is joy, but maybe no comfort. You have to choose.

Was wir brauchen, ist eine neue Bewusstseinsbewegung, um die Öffentlichkeit von einer alten Idee zu überzeugen: Intelligenz, Wissen und Kompetenz lohnen sich, auch in KI-Zeiten. Dummheit ist nämlich weit entfernt von sexy. Kabarettist Andreas Rebers hat es neulich so amüsant formuliert: Ich wähle nur die, die einen Bildungsabschluss haben und die ich kenne. 

Bitte weitersagen: Politisch Führende sollten intelligent und gut informiert sein.

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