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Sue Kindor

Sue Kindor ist Consultant, Coach & Communicator aus Leidenschaft. Sue war in Agenturen, der Industrie und für Startups tätig und hat sowohl Führungskräfte als auch Management-Boards zu komplexen Kommunikationsthemen beraten. Die Non-Konformistin pflegt einen individuellen Stil und nimmt selten ein Blatt vor den Mund.

Published Aug. 20, 2025

Feeling Lonely? You are not Alone …

Wege und Tipps aus der Isolation

Selbst aktiv werden

Insbesondere junge Menschen fühlen sich trotz omnipräsenter Vernetzung gleichzeitig immer einsamer. Und das, obwohl nahezu alle Technologien nutzen, um sich verbundener zu fühlen, ist es vielleicht genau das, was sie einsam macht. Eine britische Studie mit über 46.000 Menschen aus fast 300 Ländern hat herausgefunden, dass die einsamsten Menschen jung und männlich sind und in Individualgesellschaften leben. Weitere Forschungen fanden heraus, dass Einsamkeit in allen Altersgruppen vorkommt. Warum ist das so? Und was hilft gegen Einsamkeit?

Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl, das auftritt, wenn die eigenen sozialen Beziehungen nicht den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Es ist eine Diskrepanz zwischen der gewünschten und der tatsächlich vorhandenen sozialen Interaktion. Einsamkeit ist nicht gleichbedeutend mit sozialer Isolation, da man sich auch in Gesellschaft anderer einsam fühlen kann. 

Zahlreiche Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass anhaltende Einsamkeit oder Isolation ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, Stoffwechsel- und Hormonstörungen sowie kognitiven Verfall mit sich bringt. Es scheint, dass unser emotionales und körperliches Wohlbefinden davon abhängt, dass wir ein echtes Zugehörigkeitsgefühl erleben. Einsamkeit hat häufig noch psychische Leiden wie Depressionen und Angststörungen zufolge. Es scheint, dass unser emotionales und körperliches Wohlbefinden davon abhängt, dass wir ein echtes Zugehörigkeitsgefühl erleben. Einsamkeit hat häufig psychische Leiden wie Depressionen und Angststörungen zufolge. Vor 20 Jahren noch waren psychische Krankheiten nahezu bedeutungslos. Heute sind einer aktuellen Studie zufolge die dritthäufigste Diagnosegruppe mit besonders langer Krankheitsdauer.  Laut der Deutsche Rentenversicherung stieg der Anteil derer, die aufgrund seelischer Leiden frühzeitig in Rente gingen, in den vergangenen 22 Jahren von 17,8 auf 43 Prozent.

Einsam am Arbeitsplatz

Eine alarmierende Anzahl von Menschen gibt an, sich generell auch am Arbeitsplatz einsam zu fühlen. Eine Studie ergab, dass ein durchschnittlicher Arbeitnehmer im Laufe seines Berufslebens 90.000 Stunden oder mehr als ein Drittel seines Lebens bei der Arbeit verbringt. 64 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich während dieser Zeit einsam gefühlt haben – 10 Prozent sagten sogar, dass sie diese Isolation oft erlebt haben.Noch im Jahr 2024 gab lediglich jeder fünfte Arbeitnehmer an, sich bei der Arbeit einsam zu fühlen. Diese Wahrnehmung müssen Führungskräfte im Interesse sowohl der isolierten Mitarbeiter als auch der Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens angehen. Die Folgen können große wirtschaftliche Schäden sein. Kosten aufgrund von verminderter Leistungsfähigkeit, weniger Produktivität, Fehlzeiten und gesundheitliche Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter zählen dazu. Zudem müssen Unternehmen mit Total-Ausfällen wertvoller Arbeitnehmer rechnen. Mit der rasant fortschreitenden KI könnten sich die menschlichen Probleme noch verschärfen. 

Was die Maßnahmen angeht, welche Techniken eingesetzt werden können, um leidende Mitarbeiter besser zu integrieren und zu verbinden, gehen die Expertenmeinungen zwar auseinander, aber die meisten befürworten generell die Schaffung oder Stärkung einer einladenden und integrativen Unternehmenskultur. Diese kann genutzt werden, um regelmäßig organisierte Veranstaltungen oder einen freien kollektiven Austausch sowie Teambildungs-Maßnahmen, die eine verstärkte und engere Interaktion aller Teilnehmer erfordern, positiv zu beeinflussen.

Pandemie Einsamkeit

Die „neue Einsamkeit“ ist nicht einfach nur das Ergebnis von weniger Zeit mit Freunden und Familie. Vielmehr ist sie symptomatisch für ein größeres Problem: systemische Isolation. Es wird angenommen, dass die systemische Isolation eine natürliche Folge der industriellen Revolution war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verloren Beziehungen zu Familie, Freunden und Nachbarn zunehmend an Bedeutung. Menschen erleben aufregendere Beschäftigungen, da ihre Beziehungen zu Maschinen gestärkt werden. Heute avanciert das Smartphone (und andere, neue Technologien) zum „Best Buddy“ und steht im Fokus des Interesses.

Merkmale der systemischen Isolation:
  • Trennung und Individualismus werden gehypt. Der „Unsicherheitsfaktor“ menschlicher Kontakte kann wird umschifft. Meinungsverschiedenheiten, Konflikte, Verletzungen, Verrat und soziale Ängste lassen sich bequem vermeiden. 
  • Es entsteht ein pseudo-Gefühl von Macht, wenn man angeblich niemanden braucht. Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erhalten den Ritterschlag. Menschen werden zum Konsumgut und je nach Bedarf und Bedürfnissen „genutzt“.
  • Da Abkapselung als normal angesehen wird, wird es als unangemessen und aufdringlich empfunden, auf andere zuzugehen. Es besteht die Gefahr, als Verstoß gegen eine akzeptierte Norm stigmatisiert zu werden.
  • Trennung findet auf mehreren Ebenen statt. Individuen trennen sich von anderen, indem sie ihr Bedürfnis nach Konnektion sowie ihre verletzten Gefühle, mit denen sie alleine nur schwer umgehen können, unterdrücken. Es findet Trennung in Familien statt, da sich die Mitglieder auf ihr individuelles Leben konzentrieren und erleichtert sind, dass sie nicht mehr von Eltern und Geschwistern, etc.  belästigt werden. Des Weiteren findet Separation auch in Nachbarschaften statt. Es entsteht ein Einklang der Konformität, der durch das Gebot „Everybody mind their own businesses“ erzeugt wird. Ein Klient sagte mir einmal. „ Wenn jeder an sich denkt, ist doch für jeden gesorgt.“ Eine gefährliche Haltung … Die Isolation in Nachbarschaften, greift auf Städte und Gemeinden über, bis die gesamte Kultur die Isolation annimmt und als „normal“ empfindet.
Die Isolation selbst durchbrechen

Es ist keine leichte Aufgabe, sich aus der systemischen Isolation zu befreien. Sobald sich der Schleier der Entfremdung über uns legt, empfinden wir die Isolation als normal. Wenn wir uns in unserem isolierten Leben gemütlich einrichten, machen wir uns zu Komplizen der systemischen Isolation.


Schritte die uns helfen, von der Isolation zur Verbundenheit zu gelangen:

Der erste Schritt kann darin bestehen, uns von der Selbstisolation zu befreien. Einsamkeit kann ein Vorbote systemischer Isolation sein. Das bedeutet in erster Linie, die Verleugnung und Unterdrückung unserer Emotionen, Intuitionen und Vorstellungskraft zu durchbrechen. Nur durch die Verbindung zu uns selbst können wir den Verlust anderer spüren.

Wir können lernen, Einsamkeit in Reflexion zu verwandeln, wodurch wir die Beziehung zu uns selbst vertiefen. Einige hilfreiche Verhaltensweisen, die Selbst-Reflexion fördern, sind Tagebuch schreiben, zeichnen, singen, tanzen, Sport treiben, Tagträumen, in der Natur spazieren gehen, sich mit einem Haustier beschäftigen, ein Buch lesen und meditieren. 

Familienmitglieder einzuladen, ihre Verbindung untereinander zu stärken, kann der zweite Schritt sein. Spielen beispielsweise ist neben Ritualen wie ein gemeinsamer Sonntags-Lunch oder – Dinner auch eine hervorragende Möglichkeit ist, Familienmitglieder zusammenzubringen und einen ehrlichen und entspannten Austausch zu fördern.

Nachbarn und Freunde zusammenzubringen, ist die Nummer drei der Schritte. Auch hier sind Spiel und Sport hilfreiche Mittel, um Verbindungen herzustellen. Nachbarschafts- und Dorf-/Stadtfeste können dazu beitragen, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und neue Leute kennenzulernen.

Der vierte Schritt kann sein, aktiv gegen die Isolation in Städten vorzugehen. Meiner Meinung nach ist Großzügigkeit ein hervorragendes Mittel gegen Isolation. Man kann bspw. bei der Tafel aushelfen, einen hilfreichen Online-Kurs anbieten, sich ehrenamtlich in einem Hospiz engagieren oder im örtlichen Tierheim helfen. Im Dienen anderer öffnet sich eine Hauptquelle der Motivation. Das Streben nach Verbesserung des Lebens anderer Menschen erzeugt eine andere Art von Motivation als die Fokussierung auf sich selbst. Es kann eine tiefe Motivation und Erfüllung bringen. Vertraue auf deine Großzügigkeit.

Together we can

Wenn ich an das Gegenteil von Einsamkeit denke, denke ich an Zugehörigkeit. Wo ich hingehöre, ist dort, wo ich mich mit einer bestimmten Gruppe von Menschen selbst erschaffe. Hier sind einige mögliche Anzeichen für echte Zugehörigkeit.
Wir merken, dass die Menschen, denen wir zuhören, sich über unsere Anwesenheit freuen und uns vermissen, wenn wir nicht da sind.

Die Menschen sind neugierig darauf zu erfahren, was uns wirklich wichtig ist. Dazu können gehören: Was uns derzeit beschäftigt, Quellen der Happiness, Herausforderungen und Schwierigkeiten, Bereiche der Dankbarkeit und sich abzeichnende Veränderungen.

Wenn Neugierde aufrichtig zum Ausdruck gebracht wird, spüren wir, dass die Menschen uns kennenlernen und von uns erkannt werden möchten. Mit der Verpflichtung, neugierig aufeinander zu bleiben, und einem soliden Vertrauensverhältnis können wir uns gegenseitig helfen, uns zu entwickeln. Konnektion vertieft sich, wenn wir uns ehrlich und empathisch begegnen. Wie wir einander sehen, kann leicht zu einer Ressource für die persönliche Entwicklung werden.

Entscheide dich, auf neue Weise mit einem Freund, einem Familienmitglied, einem Nachbarn oder Fremden in Kontakt zu treten. Keep it simple. Es kann eine Begrüßung, eine Einladung, ein Ausdruck der Dankbarkeit, eine Geste der Großzügigkeit oder einfach nur „Ich vermisse dich“ sein.

Wir sind alle sind sowohl als Unternehmen als auch als Gesellschaft gefordert, die Einsamkeit unserer Mitmenschen zu verringern und solche, die sich alleine fühlen dabei zu unterstützen, aus ihrer Einsamkeits-Bubble herauszukommen.

Kontaktiere mich gerne, wenn das Thema angehen und vertiefen möchtest oder du Unterstützung benötigst.



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