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Sue Kindor

Sue Kindor ist Consultant, Coach & Communicator aus Leidenschaft. Sue war in Agenturen, der Industrie und für Startups tätig und hat sowohl Führungskräfte als auch Management-Boards zu komplexen Kommunikationsthemen beraten. Die Non-Konformistin pflegt einen individuellen Stil und nimmt selten ein Blatt vor den Mund.

Published Jan. 19, 2023

10 Tipps für ein Feel-Good-Leadership

CEOs sind sich darüber bewusst, dass wir außergewöhnliche Zeiten durchleben, in denen fünf große Megatrends – Klimawandel, technologische Disruption, demografischer Wandel, eine fraktale Welt und soziale Instabilität – das Geschäftsumfeld verändern. Obwohl keine dieser Kräfte neu ist, nehmen ihr Umfang, ihre Auswirkungen und ihre gegenseitige Abhängigkeit zu, und zwar in unterschiedlichem Ausmaß über Branchen und Regionen hinweg.
Mehr denn je, sehen sich CEOs mit multiplen Herausforderungen konfrontiert. Die Luft oben wird dünner, sagt man. Auf jeden Fall wird sie komplexer, der Erfolgsdruck immer extremer. Sich durch die Einsamkeit, die mit dem Top-Job einhergeht, zu navigieren ist eine Kunst. Früher oder später sind die meisten CEOs davon betroffen. Die „CEO Snapshot Survey“ von Harvard Business Review stellte fest, dass viele CEOs von Gefühlen der Isolation geplagt werden, sobald sie den Spitzenjob übernehmen. Mehr als die Hälfte der Befragten fühlt sich allein.

Unadressiert kann die CEO-Einsamkeit dem Selbstvertrauen und dem Selbstbewusstsein einen herben Schlag versetzen. Angstzustände, Panikattacken und sogar Depressionen sind keine seltenen Konsequenzen und können im Allgemeinen das Urteilsvermögen und die Performance beeinträchtigen. Der US-amerikanische Wissenschaftler Steven Cole hat in einer an der University of California durchgeführten Studie bewiesen, dass Einsamkeit ebenso gesundheitsschädliche Auswirkungen auf den Körper hat wie Rauchen. Andere, Neurowissenschaftlich basierte Untersuchungen erfassen dazu die „Kosten der Einsamkeit“.

Unternehmer und frisch gebackene CEOs sind besonders anfällig für Isolationsgefühle. Verständlicherweise bringen diese Positionen ihre eigenen Herausforderungen und Emotionen mit sich, von denen nicht zuletzt Einsamkeit eine Realität ist, aber nicht sein muss.

Verstehen warum.

Zu verstehen, warum es an der Spitze so einsam sein kann, ist der erste Schritt, um Wege zu finden, mit diesen Gefühlen umzugehen und gegenzusteuern. CEO’s sind heute mit Anforderungen konfrontiert, die viel komplexer als für ein normales Vorstandsmitglied sind.


Zunächst einmal ändert sich die Beziehungsdynamik, wenn du als CEO am Start bist. Family und Friends sind eventuell unsicher, wie sie auf deine neue, hierarchisch höhere Position reagieren sollen. Ehemalige Kollegen und Mitarbeitende, deren direkter Vorgesetzter du jetzt bist, wissen möglicherweise nicht mehr, wie sie mit dir umgehen sollen. Als Chef bist du eben nicht mehr „einer von ihnen“. Du kannst freundlich zu deinen Mitarbeitern sein, aber du kannst nicht ihr Freund sein. Denn das könnte als Bevorzugung interpretiert werden, eine dysfunktionale Politik anheizen und sogar deine Führung in Frage stellen. Auf der anderen Seite kann die Leadership-Rolle auch dein Vertrauen in andere untergraben. Ist der Mitarbeiter, der dir gerade einen Espresso gebracht hat, nur freundlich oder auf etwas aus?


Zur Entscheidungsfindung holt sich ein CEO üblicherweise Input von seinem Team, seinen Beratern, Vorstandsmitgliedern, Kunden und anderen Stakeholdern ein. Dein Team wird dich – so hoffst du – unterstützen. Es kann sich einsam anfühlen, wenn du alleine entscheidest. Zumal wenn du weißt, dass die Konsequenzen deiner Entscheidung schmerzlich sein wird – wie wenn du dich für eine Entlassung entscheidest – kann die Einsamkeit akut werden.


Gleiches gilt, wenn rechtliche Aspekte oder strategische Erwägungen dich daran hindern, deine Entscheidung umfänglich zu begründen. Möglicherweise musst du persönliche Gefühle für dich behalten, um legalen und anderen Anforderungen gerecht zu werden.


Krisen stellen jeden Leader auf die Probe. Je nach Situation, kann selbst eine ansonsten stabile Persönlichkeit zermürbt und isoliert enden. An solchen Tiefpunkten könntest du versucht sein, auf Quick-and-Dirty-Hacks zurückzugreifen oder einfach die Realität zu ignorieren. Diese Taktiken mögen die Einsamkeit vorübergehend lindern, sabotieren aber nur den Erfolg.


Den Ursachen für die Einsamkeit von Führungskräften kann durch den Aufbau persönlicher Resilienz entgegengewirkt werden.

How to do better

Cultivate Connections
Ein souveränes Heilmittel gegen Einsamkeit sind solide Verbindungen und Beziehungen. Nicht nur im Privatleben, auch im Beruf ist sozialer Rückhalt für dein Wohlbefinden von nicht zu unterschätzendem Wert. Du benötigst eine Reihe von Menschen und zuverlässigen Kontakten, mit denen du sprechen kannst. Wähle diese Personen sorgfältig aus und interagiere achtsam mit ihnen. Wähle eine „Devil’s Advocate“-Rolle für kritische Diskussionen aus, die dir bewusst andere Perspektiven aufzeigt.

Leadership Team
Entwickle ein stabiles Führungsteam. Dein Leadership-Team ist dein Inner Circle. Du unterstützt dein Team mit allen Kräften und zur Verfügung stehenden Ressourcen. Ein solcher Kreis erweitert deine Effektivität als Führungskraft und unterstützt deine Führungskonnektivität.
Peer-Gruppen
In Peer-Groups hilft und unterstützt man sich gegenseitig. Innerhalb eines solchen Netzwerks kannst du Erfahrungen austauschen und deine Management-Kompetenzen weiterentwickeln. Es gibt sowohl weltweit agierende als auch lokale Peer-Groups, die berufs- oder branchenspezifisch sein können, während andere vielfältiger sind.
Advisory Board, ein persönlicher, „stiller“ Beirat
Entwickele deinen persönlichen „stillen“ Beirat aus Mentoren, Coaches und Vertrauenspersonen. Dies sind die Menschen, die sich um dich und deinen Erfolg kümmern. Die richtigen Mentoren werden dir sagen, was du hören musst, nicht was du hören willst. Sie kennen deine Stärken und Schwächen und du kannst ihnen uneingeschränkt vertrauen.
Movement Ein Bias zum Handeln zu kultivieren, ist ein wirksames Gegenmittel gegen Isolation. Aktiv nach Informationen zu suchen, mögen sie noch so tiny sein, kann dich aus der Sackgasse herausholen. Wende dich an deine Berater und Mentoren und erstelle einen Interimsplan. Ein guter Plan, der schnell umgesetzt wird, ist immer besser als der beste Plan, der zu spät oder nie umgesetzt wird.
Optimismus Ein Bias zum Handeln erfordert auch eine Neigung zum Optimismus. Dies ist nicht mit falscher Hoffnung zu verwechseln. Wenn er in der Realität verankert ist, ist Optimismus ein starkes Führungsasset. Optimisten glauben an die Machbarkeit, einen zukünftigen Zustand zu schaffen, der besser ist als der gegenwärtige Zustand. Optimismus ist daher vorausschauend, zukunftsorientiert und von Natur aus strategisch. Obschon sich Pessimismus realistisch anfühlt, lässt er dich denken, was du nicht tun kannst, anstatt darüber nachzudenken, was möglich ist.
Demut Viele CEOs glauben viel zu oft sie müssten auf alles eine Antwort haben. Sie verwechseln dann Humility mit mangelndem Selbstvertrauen. Gute Führungskräfte haben jedoch eine realistische Einschätzung ihrer Stärken und Schwächen. Du weißt sicher, dass du nicht alles weißt und du hast kein Problem damit, um Hilfe zu bitten, von anderen zu lernen und dich für deine Fehler zu entschuldigen. Dieses Maß an Selbstvertrauen und Aufgeschlossenheit zieht Menschen an und schafft eine Kultur der Inklusivität und kooperativer Zusammenarbeit.
Job und Familie
Wirf‘ den Mythos der Work-Life-Balance über Bord. Gib‘ 100% im Job und gib‘ der Familie 100%. Es geht nicht darum, deine Ressourcen zu verwalten. Es geht darum, deine Zeit zu verwalten und möglichst viel Raum für Quality-Time zu schaffen.
Re-Think Me-Time
Baue jeden Tag Balance-Momente in deinen Tag ein. Du verplanst die Zeit einfach mit dir selbst. Zehn Minuten reichen oft aus, um frische Luft zu schnappen und tief durchzuatmen oder zu meditieren. Definiere „Me-Time“ als „sinnvolle Zeit“ neu und entdecke, dass es dir Purpose und Kraft gibt.
Dankbarkeit
Die Förderung einer wertebasierten Arbeitskultur erleichtert die Verbindung mit deinem Team und anderen Stakeholdern. Feiere die Erfolge, Quick Winds und Meilensteine deiner Mitarbeitenden. Dankbarkeit auszudrücken, kultiviert die Verbindung und reduziert die Isolation für dich als Leader. Starte ein Mentorenprogramm für deine eigenen Mitarbeiter und – inkludiere dich.

An der Spitze muss es also nicht notwendig so einsam sein. CEOs wachsen mit der Erfahrung als auch in ihrer Rolle und lernen, die Isolation der Führung zu überwinden und dadurch ihre Entscheidungsfindung und Kreativität zu erweitern. Deine Zeit zu administrieren, dich mit Optimismus und Humility auszustatten und eine Infrastruktur der Verbindung zwischen verschiedenen vertrauenswürdigen Gruppen zu schaffen, verwandelt lähmende Isolation in selbstbewusstes Leadership.

Wenn Du Unterstützung in deiner Rolle als CEO einen Sparring-Partner oder ein Onboarding-Coaching benötigst, kontaktiere mich gerne.

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